Capitol Nordhorn

coming up:

Christian Müller + Special Guest Pauline Moser – Capitol Acoustic Night

26. Juni - 20:00 - 22:30
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𝐄𝐢𝐧 𝐀𝐛𝐞𝐧𝐝 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐦 𝐓𝐨𝐝 – 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐦 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧

Zum zweiten Mal in Folge wurde unsere Bühne am Freitag zur Theaterbühne – und erneut stand der Tod im Mittelpunkt. So knüpften wir nahtlos an, thematisch tief und doch so leichtfüßig erzählt und überragend inszeniert vom Staatstheater Mainz: „Sophia, der Tod und ich“, basierend auf dem Roman von Thees Uhlmann, brachte Leben, Abschied und Humor auf eine Weise zusammen, wie es nur gutes Theater vermag.

Drei Schauspieler, eine Bühne – und unter ihnen der Tod. Nicht nicht mit Sense, sondern eher wie ein überarbeiteter Sachbearbeiter aus dem Jenseits – überzeugend gespielt von David T. Meyer, dessen Version des Todes herrlich überfordert, neugierig und irgendwie außerordentlich sympathisch war. Ein Tod, der Maggi liebt, der Witze reißt – und trotzdem pünktlich seine Termine einhalten will. Zumindest bis er auf „ihn“ trifft. Im Zentrum der Geschichte: Der namenlose „Er“, gespielt von Henner Momann – und hier schließt sich für uns ein ganz persönlicher Kreis. Henner stammt aus Uelsen, ist in unser Region aufgewachsen, und über persönliche Verbindungen mit uns seit Jahren verbunden. Schon als die Restaurierung des alten CAPITOL-Kinos feststand und klar war, dass es ein Ort für Film, Musik und auch für Theater werden soll, wussten wir: Wenn wir Theater auf unsere Bühne holen, dann doch bitte auch einmal mit Henner.

Die Idee bei uns „Sophia, der Tod und ich“ zu spielen, war schnell geboren – und Henner war sofort Feuer und Flamme. Umso schöner war es, mitzuerleben, wie viel ihm dieser Abend bedeutete. Man spürte in jeder Szene, dass er nicht nur auf der Bühne stand, sondern auch emotional „zu Hause“ war auch aufgrund der vielen bekannten Gesichter im Publikum. Für ihn war es ein sichtlich persönlicher, berührender Auftritt – und für uns ein ganz besonderer, dankbarer Moment in der Geschichte des neuen CAPITOLs. Zum Stück: Sein „Er“ ist Altenpfleger, der sich durchs Leben schlägt – bis der Tod anklopft. Drei Minuten bleiben ihm noch. Doch dann steht plötzlich Sophia vor der Tür – seine Ex, hinreißend quirlig, witzig und tief menschlich gespielt von Anika Baumann. Sie will ihn zum Besuch bei der Mutter begleiten. Also: der Tod muss mit – und so beginnt eine finale Reise, die das Leben noch einmal feiert, während der Abschied schon feststeht.

Die Geschichte entwickelt sich wie ein Roadmovie auf unser Bühne – komisch, berührend, manchmal wild und dann wieder still. Die Stationen der Inszenierung: seine Wohnung, eine Kneipe, eine Fahrt mit Straßenbahn und im Auto, ein Motel und mittendrin die überfürsorgliche Mutter (auch Baumann, in einer großartigen Doppelrolle), ein entfremdeter Sohn mit seinem letzten Versuch, ein paar lose Enden seines Lebens zu knüpfen. Und noch einmal bzw. überhaupt einmal, den eigenen Sohn zu sehen. Und dazwischen immer wieder diese feine Balance zwischen Witz und Melancholie, zwischen Gag und Gänsehaut, die diese Inzenierung ausmacht.

Eine mitreißende Inszenierung, die das Publikum von Anfang an mitgenommen hat. Ein Stück, indem vor Beginn schon Freibier verteilt wird und das Publikum in vielfältiger Weise in das Spiel auf der Bühne integrierte. Kein klassischer Theaterabend, sondern einer, der bleibt. Einer, bei dem man lacht, obwohl es doch um den Tod geht.

Am Ende: stehender Applaus, leuchtende Augen, ein Raum voller Menschen, die ein kleines Stück klüger, vielleicht auch ein wenig nachdenklich nach Hause gingen. Genau so haben wir uns das CAPITOL vorgestellt: als Ort, an dem Theater mehr ist als Bühne – als Begegnung, die etwas in uns bewegt. 𝐃𝐚𝐧𝐤𝐞 𝐀𝐧𝐢𝐤𝐚, 𝐃𝐚𝐯𝐢𝐝 𝐮𝐧𝐝 𝐇𝐞𝐧𝐧𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐚𝐧 𝐝𝐚𝐬 𝐠𝐞𝐬𝐚𝐦𝐭𝐞 𝐓𝐞𝐚𝐦 𝐝𝐞𝐬 Staatstheaters Mainz. Das war eine große Freude!

Fotos: Daniela / FotoKULT

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